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Der heutige Standort ist an der EI 49 vom Kreisel an der B 13 zur Jura-Hochstraße westlich von Wintershof, bei einer der Einfahrten zu einem Steinbruch; früher war hier ein alter Triebweg. Gleich daneben befindet sich das „Vogelbauernkreuz“. <

Kleiner, 1,60 Meter hoher Steinsockel mit einem einfachen, ca. 80 cm hohen Eisenkreuz, an dem zur Verzierung zwei Rosetten am Kreuzbalken befestigt sind. Das Kreuz ist halbrund überdacht.

 Mit modernen Klebebuchstaben ist der Name für den Verunglückten und der Unglückstag auf eine Plexiglasscheibe geschrieben, die am Kreuz befestigt ist. Der Text lautet:

 Hier verunglückte
Herr Ludwig Meier am 5. 12. 1938 tödlich Vater Unser ...

 Im Jahre 1938 wurde das Marterl für den hier im damaligen Steinbruch Löffler verunglückten Steinbrucharbeiter Ludwig Meier aus Marienstein, Vater von 10 Kindern, errichtet. Er ist von einer herabbrechenden Steinwand erschlagen worden. Der Steinbruch befindet sich heute auf der nördlichen Seite der Straße. 

Die damalige Zeitung brachte den Hinweis, dass der Kreisleiter der NSDAP und der Kreisobmann zu der trauernden Gattin eilten, um ihr für den herben Verlust das tiefe Beileid der Partei und der deutschen Arbeitsfront zum Ausdruck zu bringen. Nicht vergessen wurde dabei der Hinweis, dass die Deutsche Arbeitsfront nach Klärung des Falles der schwerst getroffenen Frau mit einer entsprechenden Unterstützung zur Seite stehen wird. 

Auch die Beerdigung war dann von der Partei bestens organisiert worden. So spielte der Musikzug der Hitlerjugend und Parteigenosse Kraus legte im Namen der NSDAP eine Kranz für den Verstorbenen nieder. Dass neben dem Lied vom „Guten Kameraden“ auch das Horst-Wessel-Lied gespielt wurde, entsprach dem damaligen Zeitgeist. 

Ganz zum Schluss ist dann zu lesen, dass neben Steinbruchbesitzer Löffler, der dem Verstorbenen ehrende Worte widmete und einen Kranz niederlegte, auch der Geistliche (?) von der Tugend des Verblichenen sprach und den leidtragenden Hinterbliebenen trostreiche Worte spendete.

 Das Marterl ist im Besitz von Maria und Walli Meier, wohnhaft in Eichstätt, Pfahlstraße 13.

Quellen-/Literaturangabe:
Rudolf Hager Eichstätter Anzeiger vom 8.12.1938
 

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