Östlich von Wintershof, an der aus dem Ort zur Umgehungsstraße führenden Straße. Ursprünglich führte hier in Ost-West-Richtung ein alter Triebweg vorbei, der wegen der heutigen Steinbrüche unterbrochen und nicht mehr erkennbar ist. Die Kapelle ist heute bereits auf drei Seiten von tiefen Steinbrüchen umgeben.
Beschreibung:
Kleiner Steinbau mit den Maßen ca. 2,5 x 4 Meter, in Nord-Süd-Richtung gebaut. Den First ziert ein Kreuz. Hinter einem kleinen, seitlich geschlossenen Vorraum führt eine Holztüre, vor der ein Betschemel steht, zum eigentlichen Kapellenraum. Er war ursprünglich farbig ausgemalt (ocker), heute ist er weiß überstrichen. In der Decke ist noch ein Ring vorhanden, an dem eine Hl.-Geist-Taube angebracht war. An der inneren, nach Süden ausgerichteten Stirnseite befand sich ein bunt bemalter, hölzerner Altar, der durch Säulen gegliedert war. Er stand auf einem gemauerten Altarsockel. Zentraler Punkt des Altares war eine Marienfigur mit dem Kind auf dem Arm, die wohl aus Gips bestand. Seitlich von ihr waren vier Heilige in gemalten Bildern dargestellt. Links oben der hl. Georg, darunter die hl. Veronika. Rechts oben der hl. Florian darunter der hl. Josef. In einem kleinen Quadrat unter der Marienfigur war noch eine Arme-Seelen-Darstellung aufgemalt.Rechts und links gehörten folgende, fast unleserliche Texte dazu:
Maria hilf den armen Seen im Fegfeuer bzw. Herr gib ihnen die ewige Ruhe.
Nach oben Schloss der Altar mit einem Brett ab auf dem sich in der Mitte ein Kreuz und rechts und links je eine Engelsfigur befanden. In einem Schriftband stand dazu:
Gegrüßest seist Du Maria voll der Gnaden.
Auf dem unteren Brett waren in Kreisen die Zahlen 1 - 9 - 3 - 8 angebracht, die das Jahr der Errichtung des Altares angeben.
Im geschmückten Kapellenraum befanden sich noch weitere Figuren der Muttergottes sowie von Jesus Christus, und dazu kniende kleine Engelsfiguren sowie Votivkerzen.Über die Erbauer gibt uns eine steinerne Inschriftentafel unter dem Firstgiebel Auskunft. Die Tafel trägt folgende Inschrift:
Erbaut von Georg u.
Veroni Böhm
1933
Georg Böhm, Veronika Böhm,
geboren am 21.6.1869, geboren am 28.7.1872,
gestorben am 22.11.1953 gestorben am 9.10.1955
Künstler: Oskar Seidl
geboren 24.07.1854
gestorben 26.03.1948
Altar:
Eine mit blauem Stift, in deutscher Schrift, auf der Rückseite des hölzernen Altares geschriebener Text liefert uns den Grund der Aufstellung, wie auch den Namen des Erbauers des ersten Altares. Dort heißt es:
Diesen Altar zur Ehre der Muttergottes gestiftet und mit selbstgemalten Bildern versehen, hat zum Dank, daß er mit 84 Jahren solches noch hat leisten können, aufgestellt 13. April 38 am Fest des kgl. Martyrers Hermengild, den ich schon in früher Jugend verehrte, Eichstätt, 4. April 38.
Professor Seidl, * 24. Juli 1854 zu Hohenlinden (?) B.A.
Miesbach, Oberbayern.
Aufstellungsgrund der Stifter:
Joe Pfisterer (Landershofen): „Laut den Aussagen meiner Großeltern Georg und Katharina Böhm wurde die Kapelle aus folgenden Grund gebaut: Die erstgeborene Tochter meiner Großeltern Georg und Katharina Böhm Anna ( geb. 1931 ) erkrankte als Kind an Kinderlähmung. Daraufhin legten dann ihre Großeltern Georg und Veronika Böhm ein Gelübde ab: Sollte meine Tante wieder gesund werden, bauen sie eine Kapelle.“
Vor einigen Jahren hat Josef Böhm die Kapelle frisch renoviert und dabei den Seidl-Altar entfernt, da der wegen der Nässe und Feuchtigkeit Schaden erlitt. Dafür hängt nun an der Rückwand ein Bild von Jesus Christus, flankiert von zwei Engel, und auch auf dem gemauerten Altartisch steht eine Herz-Jesu-Figur. An der linken Seitenwand hängt zudem ein reich verziertes Kruzifix
Böhm-Kapelle
Ursprünglicher Altar von OskaR Seidl